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Durchführung

Wir werden das 11-jährige Bestehen von THE SHOULDER ARMS im "Jahr polnischer Kultur in Deutschland 2005" gebührend im neuen BABYLON BERLIN-MITTE feiern und widmen das Festival dem polnischen Stummfilmstar POLA NEGRI.

Das Kinos verfügt über die entsprechende technische Infrastruktur, die benötigt wird, um Filmraritäten nach den Richtlinien der Förderation Internationaler Filmarchive (F.I.A.F.) vorzuführen. Außerdem bietet das Kino ein anspruchsvolles Programm mit historischen und kulturpolitischen Sonderreihen an, wodurch das Zielpublikum mit künstlerischem und geschichtlichem Anspruch leichter erreicht werden kann.

Das 8. Internationale Festival für Stummfilm und Musik wird an drei Abenden und einer Matinee stattfinden. Zum diesem Anlaß wird eine neue CD von Steven Garling released und am letzten Abend ist ein Live-Mitschnitt zu einer DVD Produktion geplant Gleichzeitig ist das diesjährige Festival der Auftakt zu einer neuen Stummfilmreihe im Kino Babylon-Mitte.
VIII. FESTIVAL FÜR STUMMFILM UND MUSIK
19.-22. Januar 2006

Auch im diesem Jahr spürt THE SHOULDER ARMS eine besondere Auswahl an Filmen aus den Tiefen der Archive auf und bringt sie im Rahmen des "8. Internationalen Festivals für Stummfilm und Musik" ans Licht.

Anders als bei vergangenen Festivals ist der Schwerpunkt nicht länderspezifisch gewählt, sondern überwindet bewusst Grenzen, um sich einer faszinierenden und bedeutenden Schauspielerin zu widmen: POLA NEGRI. Es steht ein Spielfilm der "Warschauer Zeit", - Lubitsch-Komödien, durch die sie bekannt wurde - , sowie ein großer Klassiker der zwanziger Jahre auf dem Zenit ihrer Stummfilmkarriere auf dem Programm. Gezeigt werden Filme aus dem polnischen Nationalarchiv Warschau, dem Filmmuseum Berlin, dem Deutschen Filminstitut in Wiesbaden und einem US-amerikanischen Privatarchiv, die nur unter außergewöhnlichen Umständen die nationalen Filmarchive verlassen. Das besondere ist ein Fragment eines Films von dem bisher nicht mehr erhalten ist: “Die Flamme”, 1922 von Ernst Lubitsch gedreht!



In diesem Kontext lässt sich ein vielfältiges Programm zusammenstellen, das von tiefem Respekt vor der künstlerischen Leistung dieser wundervollen Stummfilm-Schauspielerin geprägt ist.

Die Filme selbst umfassen verschiedene Genre, Milieustudien vor und während des ersten Weltkrieges, eine Romanverfilmung: Komödien und große Dramen. Die historische Betrachtung der Spielfilme zeigt, wie sich die Filmindustrie in Europa entwickelte und wohin sie ihr Bestreben richtete. Wir schauen chronologisch auf den authentischen Weg einer Schauspielerin, die es von der kleinen Theaterbühne bis zum großen Welterfolg schaffte und ermöglichen so eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema:

WARSCHAU-BERLIN-HOLLYWOOD.

Mit diesem Schwerpunkt berührt THE SHOULDER ARMS ein brisantes politisches Thema -  die Eingliederung Polens in die Europäische Union -, holt dieses Land mit seiner  Kultur und seinem filmhistorischen Stellenwert aus dem Schattendasein und reagiert auf die Sehnsucht der Menschen nach Auseinandersetzung mit der lebensfrohen und lebensintensiven Folklore Osteuropas. Gerade Film und Musik verhelfen diesen Themen zu Aktualität und nicht zuletzt diesem Volk zu neuer Popularität. Daran möchten wir mit unserem Programm anknüpfen.

Für Steven Garling ist neben seinem persönlichen Hang zu dieser vielschichtigen Kultur vor allem die Auseinandersetzung mit der Musik, die in diesem Zusammenhang eine Vormachtstellung einnimmt, ein besonderer Anreiz. Diesen teilen zahlreiche Musikliebhaber mit ihm.

Wir stellen uns dem Thema "Eingliederung" mit all seiner Vielschichtigkeit. Die Haltungen gegenüber dem polnischen Volk sind ambivalent. Sie bewegen sich irgendwo zwischen Mythos und realer Lebenssituation, zwischen Akzeptanz und Ignoranz, zwischen Aufrechterhaltung des Schattendaseins und dem Integrationswunsch in unsere Kultur. Die Frage nach dem Fremden und dem Eigenen stellen wir uns und unserem Publikum auf dem Weg der siebenten Kunst: mit dem Film aus Licht und Schatten und der wortlosen Sprache de Musik.
Programm

Donnerstag
19. Januar 2006
19:30 Uhr

Madame Dubarry
(D 1920, R: Ernst Lubitsch, viragiert, 100 Min)
Christian Weidner – Alto Saxophon, Antonio Palesano – Piano & Steven Garling - Schlagwerk

Freitag
20. Januar 2006
19:30 Uhr

Die Bergkatze
(D 1921, R: Ernst Lubitsch, restaurierte Fassung, 94 Min)
Steven Garling - Solo-Schlagwerk

Die Flamme
(Fragment, D 1919, R: Ernst Lubitsch, 20 Min)
special guest: Antonio Palesano - piano

Samstag
21. Januar 2006
18:00 Uhr

Barbed Wire
(USA 1927, R: Roland V. Lee / Mauritz Stiller, 90 Min)
Hans-Günther Wauer – Kinoorgel & Steven Garling – Schlagwerk

Sonntag
22. Januar 2006
11:00 Uhr

Carmen
(D 1919, R: Ernst Lubitsch, 35mm, 57 Min)
Willy Sommerfeld - Piano