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Film-Live-Konzert

Komposition:
Steven Garling


Stephan Barnikel:
Elektronische
Atmosphären
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Dinzer Ozer:
Schlagwerk
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Steven Garling:
Leitung & Schlagwerk

DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED
(Deutschland 1924-26, Lotte Reininger)

Der Film „DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED“ ist der erste deutsche Animationsfilm. Ja die Deutschen konnten sogar behaupten den Silhouettenfilm erfunden zu haben. Obwohl sich die deutsche Industrie zu Beginn desinteressiert zeigte, hatte der Film nachdem er in Paris begeistert aufgenommen wurde, auch in Deutschland Erfolg, bis er kurze Zeit später verschwand. Die einzige erhaltene Nitrozellulose Kopie von der die neue Restaurierte Fassung gezogen wurde befand sich im British Film Institute in London.

Daß der Film trotz seiner langen und unwegsamen Geschichte erhalten blieb und für uns noch bekannt ist, ist ein Zeichen für seine starke Ausdruckskraft.

LOTTE REININGER arbeitete mehr als drei Jahre in mühevoller Kleinarbeit Stück für Stück, Bild für Bild daran und konnte Dank ihrer Mitarbeiter, wie dem Maler Walter Ruttmann, Berthold Bartose, Alexander Kardan, dem Komponisten Wolfgang Zeller und ihrem Mann Karl Koch, ein meisterhaftes Werk vorlegen auf deren Erhalt wir heutzutage filmgeschichtlich mit ganz besonderer Achtung Stolz sein können.



"ACHMED" entstammt aus dem Buch "Tausend und eine Nacht" und hatte seit Jahrhunderten ein behagliches Leben geführt, aus dem er jetzt herausgerissen, indem er zu einer Filmfigur aus Draht, Pappe, Scharnieren und gewalztem Blei geschaffen wurde. In zwanzig verschiedenen Größen und mit Dekorationen aus Papier wurde eine Welt für Ihn geschaffen in der er nun zu spielen begann. Auf einer Glasplatte wurde er bewegt. Gemalte Blitze, Rauchwolken und Feuerflammen mußten mit reflektiertem Licht erfunden, Zaubervorgänge ertüftelt und ein Seesturm aus kunstvoll geschnittenem Papier konstruiert werden.

Im ganzen wurden ca. 250.000 Einzelbildchen aufgenommen, von denen ca. 100.000 in dem Film verwendet wurden. Und so wuchs um den Prinzen Achmed langsam Bildchen für Bildchen, jedes sorgfältig komponiert und aufgenommen, wie wir es heute in einer Stunde leicht und scheinbar mühelos vor uns ablaufen sehen.

Viele Kunstwerke unseres Jahrhunderts sind durch die enormen Wirrnisse der Zeit in Vergessenheit geraten, sind verschollen, oder verkannt worden. Wie viele Gemälde, Partituren oder auch Filme wären für immer verlorengegangen, hätten nicht einzelne den Wert der Werke erkannt und gehandelt. Wir sehen hier die Originalfassung von 1926 in der viragierten Fassung. Die Rekonstruktion erfolgte durch das Deutsche Filmmuseum Frankfurt/M., 1998/99 mit Unterstützung von: BFI/National Film and Television Archive, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Primrose Productions, ZDF/Arte.

STEVEN GARLING zählt schon lange nicht mehr zu den Unbekannten der deutschen Stummfilmbe-gleitung. Den Schlagwerker und Komponisten zeichnet seine inspirierte und innovative Vertonung von Meisterwerken der Stummfilmära aus. Er hat für diesen Film eine neue Komposition für Schlagwerke auf der Grundlage von arabischer und asiatischer Rhythmik geschrieben. Seine Kompositionen zeichnen sich durch Sensibilität, Verhaltenheit und expressionischen Gestus aus. Die Musik besitzt explosive Spannungsbögen und ordnet sich doch dem Film unter, ist stellenweise kaum zu spüren.

Exklusiv für diese Performance wird er von dem Bamberger Percussionisten Stefan Barnikel auf seinen Konzertreisen begleitet.
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